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Flexible kaufmännische Ausbildung für Jugendliche mit Handicap an der Oskar Kämmer Schule Magdeburg
Die betriebliche Ausbildung von behinderten Jugendlichen stellt Unternehmen vor Schwierigkeiten, denen vor allem kleine und mittlere Betriebe kaum gewachsen sind. Die Oskar Kämmer Schule Magdeburg entwickelt und erprobt als einziger Bildungsträger in Sachsen-Anhalt seit September 2010 im Rahmen des laufenden Projektes „TrialNet” für die zweieinhalbjährige kooperative Ausbildung von Verkäufern neue praxistaugliche Lösungsansätze. Wissenschaftlich begleitet wird der Einsatz der Oskar Kämmer Schule vom f-bb, Forschungsinstitut Betriebliche Bildung Nürnberg.
Andrea Mußèl, Sozialpädagogin im Fachbereich BaE-Reha der Geschäftsstelle der OKS Magdeburg berichtet: „Mit unserem Bestreben Förderschüler in einem neuartigen gesteuerten Übergangsmanagement in eine betriebliche Ausbildung einzumünden, stellt der spätere Übergang in eine Beschäftigung für diese Rehabilitanden eine deutlich geringere Hürde dar, als bei außerbetrieblichen Formen der Ausbildung. Im Sommer 2011 haben alle zehn Auszubildenden des ersten Ausbildungsjahres von unserem ersten Durchlauf in ihren Kooperationsbetrieben die erste Kompetenzfeststellung erfolgreich absolviert. Diese Expertise wird von uns organisiert, inhaltlich geplant und an das Lernniveau des Teilnehmer angepasst sowie mit den Betrieben gemeinsam durchgeführt, bewertet und dokumentiert. Letzten Herbst startete der zweite Durchlauf mit neuen Teilnehmern und auch dieses Jahr werden wir voraussichtlich wieder behinderten Jugendlichen mit dem Berufswunsch Verkäufer/in unsere Unterstützung zukommen lassen können“.
Ziel vom bundesweiten Projekt „TrialNet” ist es, Ausbildungsbausteine von verschiedenen Berufen für ein höchstmögliches Qualifikationsniveau zu entwickeln, welches die individuellen Lernpotenziale der Teilnehmer stärker nutzt als bisher. Neu gestaltete Ausbildungsmodule ermöglichen den Jugendlichen eine flexible Gestaltung ihrer Ausbildung, je nach Fähigkeiten und Förderungsbedarf. Das Einhalten von Bildungsstandards als auch die Qualität der Bausteine wird geregelt, um ein durchlässiges exemplarisches Ausbildungssystem neu aufzusetzen und zu gewährleisten. Langfristig wird versucht, Betriebe, die noch nicht oder nicht mehr ausbilden, verstärkt für eine kooperative Ausbildung von behinderten Jugendlichen zu mobilisieren. Die Projektpartner entwickeln Support-Strukturen für die Ausbildungsbetriebe. Insgesamt wurden bisher seit dem Start des Projektes im April 2009 hundertfünfzig Jugendliche in dreizehn Berufen bundesweit ausgebildet. Im Projekt „TrialNet” arbeiten Unternehmen, Bildungsdienstleister und Berufsschulen für die Umsetzung eng verzahnt zusammen und nutzen so die Synergien eines gemeinsamen Erfahrungsaustausches. Projektpartner sind neben den beruflichen Fortbildungszentren (bfz) und der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW), die Bundesarbeitsgemeinschaft der Berufsbildungswerke sowie verschiedene ausgewählte Bildungsträger. Förderer ist das Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Weitere Informationen unter www.trialnet.de
Ihre Ansprechpartnerin an der Oskar Kämmer Schule Magdeburg:
Sabine Pohl, Standortleiterin Geschäftsfeld Arbeitsmarktdienstleistungen Magdeburg
Telefon: 0391 73567-10
E-Mail: s.pohl(at)oks.de