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Kleiner Einblick in das Projekt "TABULA RASA" mit der JVA Burg

Erstellt von j.weinert |

Seit Juli 2012 trägt die Oskar Kämmer Schule durch abschlussorientierte Schulangebote zur Resozialisierung von Strafgefangen in der Justizvollzugsanstalt Burg bei. Was zunächst klein anfing, ist mittlerweile zu einer  Schule mit sieben Mitarbeitern und insgesamt fünf Klassen gewachsen. Mit viel Engagement und Herzblut arbeitet das eingeschworene Team mit freiwilligen Realschülern zusammen. Mindestens zweieinhalb Jahre Haft haben die Strafgefangenen hinter sich – unter Ihnen ehemalige Betrüger, Drogendealer oder Gewaltverbrecher. Der Umgang miteinander sei sehr respektvoll und achtsam, so die Mitarbeiter.

Ziel war es, den Lernort „JVA Burg“ atmosphärisch aufzuwerten und eine positive, inspirierende und lernfreund­liche Umgebung zu schaffen, in der die Teil­nehmer der verschiedenen Bildungsangebote gern zusam­men kommen und ihren Abschluss absolvieren.

Tabula Rasa (Lateinisch für wachsüberzogene Schreibtafel) steht symbolisch für ein unbeschriebenes Blatt, das analog zu den weißen Schulflurwänden leer und aufnahmebereit ist. Hier hatten die Schüler die Möglichkeit, eigene Ideen zu ent­­wickeln, sich kreativ zu entfalten und lehrbezogene Gestaltungsvorschläge einzu­brin­gen, kurzum: etwas zu erschaffen. Sig­ni­fi­kan­­tes Merkmal der „Tabula rasa“, also der Wachstafel, ist auch ihre Wieder­be­schreib­­barkeit. Die Bot­schaft, dass man Inhalte neu erschaffen oder überschreiben kann, gilt für die Gestaltung einer Wand, ebenso wie für das Leben.

In einem non-formalen Rahmen entwickelte sich eine anregende Arbeitsatmosphäre, welche von In­ter­aktion, Ver­ant­wortungs­übernah­me, Disziplin, Hilfs­be­reit­­schaft und Perspektivenüber­nah­me geprägt war.

Das vielseitige Interesse von Außenstehenden und durchweg positive Reso­nanz stärkten zudem das Selbstbewusstsein der Projektakteure und machten den Schulflur zu einem Ort der Begegnung, an dem man sich nachmittags, bereichsübergrei­fend traf, kurz verweilte und infor­mell mitein­an­der ins Gespräch kam um Fortschritte zu erzählen.

Da das Schuljahr endete, bevor alle Bilder fertig gestellt werden konnten, soll das Projekt im kommenden Herbst fortgesetzt werden, um den bisher unvollendeten Werken den finalen Anstrich zu geben.

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